UFK Benedikt Braun
UFK Benedikt Braun UFK Benedikt Braun UFK Benedikt Braun UFK Benedikt BraunUFK Benedikt BraunUFK Benedikt Braun UFK Benedikt Braun

Star Shooting

Installation 2019
Schießbude mit Innenleben


_

"Star Shooting" - Eine kontemplative Reflexion über Brauns Schießbude als transgressives Kunstwerk

In der zeitgenössischen Kunstszene ist es nicht ungewöhnlich, dass visionäre Künstler die Grenzen des Ästhetischen und Konzeptuellen subvertieren, um neue Perspektiven zu eröffnen. Benedikt Brauns avantgardistische Installation "Star Shooting" verkörpert dieses kühne Streben und präsentiert eine in Weiß und Rot gehaltene Schießbude, die dem Publikum eine interaktive und immersive Erfahrung ermöglicht, bei der man auf diverse Ziele, einschließlich Postkarten mit dem Antlitz des Künstlers, schießen kann.

Die scheinbare Simplizität dieser Installation verbirgt eine tiefergehende Auseinandersetzung mit Themen wie Autonomie, Katharsis und die Dynamik zwischen Künstler, Kunstwerk und Rezipient. Indem er eine physische und emotionale Reaktion provoziert, lädt Braun die Betrachter ein, sich mit dem inhärenten menschlichen Drang zu konfrontieren, Aggressionen und Frustrationen abzubauen und gleichzeitig die Ambiguität moralischer und ethischer Entscheidungen zu reflektieren.

Die Farbgebung in Weiß und Rot verleiht der Schießbude eine ästhetische Dichotomie, die sowohl sterile Reinheit als auch latente Bedrohlichkeit suggeriert. Der kontrastierende Farbakkord kann als Allegorie für die Dualität der menschlichen Natur interpretiert werden, wobei das Weiß Reinheit und Unschuld symbolisiert, während das Rot Gewalt und Zerstörung evoziert.

Das Angebot von Postkarten mit seinem eigenen Abbild als potentielles Ziel zeigt eine gewisse Demut und Selbstreflexion des Künstlers, die in der Kunstwelt oftmals rar ist. Durch das Inszenieren seiner selbst als potenzielles Objekt der Aggressionen des Betrachters stellt Braun die Dichotomie zwischen Künstler und Kunstwerk in Frage und fordert eine Diskussion über die Verantwortung des Rezipienten im Umgang mit einem künstlerischen Schöpfungsakt.

Die partizipative Natur von "Star Shooting" ermöglicht es dem Publikum, sich aktiv am Kunstwerk zu beteiligen und somit eine persönliche und introspektive Auseinandersetzung mit der Thematik einzugehen. Jeder Schuss wird zu einer individuellen Entscheidung und fungiert als Konfrontation mit den eigenen Handlungen und Motiven, wodurch eine introspektive Reflexion über die menschliche Natur initiiert wird.

In toto ist "Star Shooting" ein intellektuell stimulierendes und provokantes Kunstwerk, das eine tiefgründige Auseinandersetzung mit menschlichen Emotionen, der Rolle des Künstlers und der Verantwortung des Publikums fordert. Es dient als herausragendes Beispiel dafür, wie zeitgenössische Kunst die konventionellen Grenzen transzendieren und den Rezipienten als aktiven Part im Schaffensprozess einbinden kann.