UFK Benedikt Braun
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UFK Benedikt Braun

Wurstigung

Performance 2007
Wurstscheiben, Ketten


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Menschen werfen Wurstscheiben.

Die Performance "Wurstigung" aus dem Jahr 2007 zeigt den Künstler Benedikt Braun in einer gewagten und provokanten Inszenierung, die sich kritisch mit dem Thema Aggression und christlicher Symbolik auseinandersetzt. Auf einem Marktplatz präsentiert sich Braun, oberkörperfrei und an beiden Händen mit Ketten gefesselt, den Passanten, die ihn mit Wurstscheiben bewerfen.

Die Wurstscheiben, die hier das unbefleckte Jungfernhäutchen von Mutter Maria symbolisieren, werfen ein neues Licht auf die Rolle der christlichen Ikonografie und stellen die oftmals gewalttätige und aggressive Vergangenheit der Kirche in den Fokus. Braun nutzt die ungewöhnliche Metapher der Wurstscheiben, um das Publikum auf die Widersprüchlichkeiten der christlichen Lehre aufmerksam zu machen, die sowohl Barmherzigkeit als auch Intoleranz und Gewalt predigt.

Indem Braun sich selbst der Aggression der Passanten aussetzt, die ihn mit den Wurstscheiben bewerfen, verkörpert er gleichzeitig das Opfer und den Täter, den Schutzbedürftigen und den Provokateur. Seine Fesselung an Ketten verweist auf die repressiven Aspekte der christlichen Dogmen, die den Einzelnen in seinen Freiheiten einschränken und ihm gleichzeitig die Illusion von Erlösung und Gnade vermitteln.

Die Performance "Wurstigung" ist eine kühne und kontroverse Auseinandersetzung mit den Schattenseiten der christlichen Tradition, die das Publikum zugleich schockiert und fasziniert. Braun gelingt es, die scheinbar harmlosen Wurstscheiben in ein eindrucksvolles Symbol für die Aggression und Widersprüchlichkeit des Christentums zu verwandeln und die Betrachter dazu zu bringen, ihre eigenen Überzeugungen und Vorurteile zu hinterfragen.

Insgesamt ist "Wurstigung" eine kraftvolle und provokative Performance, die sowohl die dunklen Seiten des christlichen Glaubens als auch die menschliche Fähigkeit zur Aggression und Gewalt aufdeckt. Durch seinen Mut, sich selbst als lebendiges Ziel und Symbol für die Zerrissenheit der christlichen Tradition zu präsentieren, schafft Benedikt Braun ein eindrucksvolles Kunstwerk, das noch lange im Gedächtnis seiner Betrachter haften bleiben wird.