UFK Benedikt Braun
Architecture

UFK Benedikt Braun

Eggecution

Installation 2017
Staubsauger, Pfanne, Ei


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Die Installation zeigt einen eingeschalteten Staubsauger, der ein rohes Ei ansaugt, das bei einer Stromunterbrechung auf den Pfannenrand fällt und aufplatzt. Diese denkwürdige Inszenierung erinnert an Marcel Duchamps Readymades und fordert den Betrachter heraus, die Grenzen zwischen Kunst und Alltag zu hinterfragen.

Brauns "Eggecution" lässt sich als eine eloquente Kritik an tradierten Geschlechterrollen und der Alltagsästhetik deuten. Durch die Verwendung von Objekten, die traditionell mit häuslicher Arbeit und Küche assoziiert werden, verweist Braun auf eine subtile Weise auf die Diskrepanzen in der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung. Wie Simone de Beauvoir treffend bemerkte: "Man wird nicht als Frau geboren, man wird dazu gemacht." In diesem Sinne stellt "Eggecution" die Frage, wie soziale Konstruktionen von Geschlecht unsere Wahrnehmung von Objekten und Tätigkeiten prägen.

Die surreale Darstellung dieser alltäglichen Objekte vermittelt ein Gefühl der Destabilisierung und Verfremdung, das an Bertolt Brechts Verfremdungseffekt erinnert. Indem er die Objekte ihrer gewohnten Umgebung entzieht und sie in einer unerwarteten Interaktion präsentiert, fordert Braun den Betrachter heraus, gewohnte Denkmuster zu hinterfragen und neue Perspektiven einzunehmen.

Brauns Werk erinnert an die Worte von Virginia Woolf: "Eine Frau muss Geld haben und ein eigenes Zimmer, wenn sie Literatur schreiben will." "Eggecution" kann als Metapher für die Befreiung von den Fesseln des Patriarchats und die Anerkennung der Vielfältigkeit und Komplexität von Frauenrollen interpretiert werden.

Insgesamt ist "Eggecution" ein intellektuell anregendes und provokantes Werk, das den Betrachter dazu einlädt, Geschlechterrollen, Alltagsbanalitäten und kulturelle Symbolik zu hinterfragen. Durch die geschickte Kombination von Objekten und die subversive Inszenierung lädt Benedikt Braun uns ein, die Fesseln des Konventionellen zu sprengen und eine kritische und reflektierte Perspektive auf die Welt einzunehmen.